6. Dezember 2013
Heute ein Artikel aus dem Newsletter der Material betrifft, das mir besonders am Herzen liegt: unsere Pinsel.
Pinselpflege
Um gute Aquarelle zu malen, brauchst du gute Pinsel. Diese sind aber nicht billig. Damit sie also länger halten, solltest du sie pflegen. Dabei gibt es ein paar Grundsätze zu beachten. In diesem Artikel will ich dir ein paar Tipps aus meiner Erfahrung geben, wie du länger an deinen Pinseln Freude hast.
Woraus ein Pinsel im Allgemeinen besteht, findest du hier.
Welche Pinsel du verwendest hängt davon ab, wie viel du dafür ausgeben kannst und willst. Ein guter Pinsel ist aber nicht billig. Bedenke bei deiner Auswahl auch, dass du öfters einen neuen brauchen wirst, auch wenn du ihn gut pflegst. Es muss aber nicht unbedingt ein teurer Naturhaarpinsel sein.
Wenn du einen Pinsel kaufst, ist die Pinselspitze meist mit einer Plastikhülle umgeben. Diese Hülle wirfst du am besten gleich weg. Manchmal wird empfohlen, sie nach Benützung wieder über den trockenen Pinsel zu stülpen. Davon rate ich aber ab, denn oft schiebt man damit auch Haare zurück, die damit einen Knick bekommen, der nicht mehr zu beheben ist. Bei Naturhaarpinseln brechen diese Haare dann leicht ab.
Außerdem ist ein neuer Pinsel meist gummiert. Diese Gummierung löst sich aber in Wasser schnell auf.
Im nassen Zustand hält so ein Pinsel einiges aus. Du kannst mit der Spitze malen oder mit den ganzen Pinsel fest aufdrücken, mit mehr oder weniger Farbe. Achte aber immer darauf, den Pinsel wieder in Form zu bringen. Lass die Haare nicht verdreht oder verbogen trocknen.
Verwende deine Aquarellpinsel nur für die Aquarellmalerei, nicht z.B. für Acryl oder auch für Abdeckflüssigkeit.
Wenn du in einem Bild eine Stelle auswaschen willst, nimm dazu einen alten Pinsel. Ich habe einmal einen Teil eines Himmels mit einem fast neuen Katzenzungenpinsel ausgewaschen. Er war nachher kaputt. Die Haare standen ab und er hatte keine Spitze mehr.
Wenn du öfters auch auswärts malst, transportiere die Pinsel in einem Etui, nicht lose in der Maltasche. Es gibt welche aus Rohrgeflecht oder geschlossene mit Zipp.
Ein Anblick bei dem mir immer wieder das Herz bricht ist, wenn jemand seine Pinsel während des Malens einfach ins Wasserglas steckt. Bei dieser Behandlung wirst du nicht lange Freude an deinem neuen Pinsel haben.
Vor dem Trocknen achte darauf, dass er komplett sauber ist. Manchmal gibt es noch Farbreste am Übergang von den Pinselhaaren zum Pinselstil. Ich verwende zum Reinigen der Pinsel keine Seife oder andere Reinigungsmittel. Oft wird dies aber empfohlen. Meist spüle ich nach Beendigung des Malvorgangs die verwendeten Pinsel unter fließendem warmen Wasser aus.
Ein anderer Fehler ist, wenn du zwar deinen Pinsel gründlich säuberst, ihn aber dann zum Trocknen verkehrt in ein Glas steckst. Ich lege meine Pinsel, zum Trocknen flach auf ein Regal. Erst wenn sie trocken sind, stelle ich sie mit den Haaren nach oben in ein Glas. Wenn der Pinsel nicht ganz sauber ausgewaschen wurde (und das ist fast immer der Fall, weil immer kleine Farbpartikel in den Haaren bleiben), rinnen die Farbpartikel in die Halterung und beschädigen diese.
Noch ein Tipp von mir: lass deine nassen Pinsel nicht im Etui. Lege es wenigstens offen weg. So kann alles trocknen und nichts rostet oder beginnt zu riechen. Solltest du längere Zeit nicht malen, und die trockenen Pinsel im Etui weglegen, gib Mottenschutz dazu. Vor allem dann, wenn du Naturhaarpinsel hast. Ein Tropfen Zedernöl auf ein kleines Stück Holz reichen meist schon.
Wenn du deine Pinsel sorgfältig behandelst, wirst du sie für viele schöne Bilder verwenden können.