7. Februar 2014
Veröffentlicht im Newsletter Jänner 2011.
Nicht jedes deiner Bilder kann ein Meisterwerk werden, aber einige Bilder sind von Beginn an schon zum Scheitern verurteilt, weil du ein paar einfache Fehler gemacht hast. Hier versuche ich zu zeigen, was du vermeiden solltest.
Spiegeleikomposition
Stelle das Objekt genau in die Mitte deines Bildes. Damit erreichst du, dass das Auge des Betrachters direkt zum Zentrum wandert, dieses wahrnimmt und zum nächsten Bild weiter geht. Eine solche Komposition ist schwerfällig, hässlich und langweilig. Wenn du interessante Aquarelle malen willst, ist es unumgänglich sich ein wenig mit Komposition zu beschäftigen.
Hinweis: zu Komposition wird es im Newsletter immer wieder Beiträge und Tutorials geben.
Einheitliche Tonwerte
Farbe kann sehr verlockend sein, verführerisch, wenn du es malst. Ein bisschen Gelb da, ein Spritzer Orange dort. Alles sieht bunt aus, aber etwas stimmt nicht. Zu diesem Zeitpunkt musst du die Tonwerte in deinem Bild überprüfen. Wie viel Unterschied besteht zwischen deinen Tonwerten? Wenn alles in schwarz/weiß wäre, könntest du das besser sehen. Nimm ein Foto deines Bildes und stelle es am Computer in schwarz/weiß um.
Verwende alle Farben die du hast
Du hast alle Farben des Regenbogens zur Verfügung, also verwende sie, je mehr umso besser? Natürlich nicht. Alle Farben deines Malkastens in einem Bild zu be-nützen ist keine Garantie für Erfolg. Du backst keinen Obstkuchen, es ist mehr wie ein Biskuit mit wenigen Zutaten. Eine limitierte Palette schafft Einheit in einem Bild.
Kopiere deine Fotovorlage genau
Seit es Fotografie gibt, bedienen sich Maler der Fotos als Hilfe. Sollst du es kopieren? Nein, ein Foto ist ein Foto und ein gemaltes Bild ist mehr als nur ein Foto. Wenn du nicht direkt vor dem Motiv malen kannst, ist ein Foto ein akzeptabler Ersatz. Verwende es aber als Inspiration. Du kannst Details weglassen, andere übersteigern, je nachdem was du mit deinem Bild aussagen willst.
Male immer weiter und weiter an deinem Bild
Wenn du im Malen bist, male weiter und weiter. Nein, aber es ist oft nicht einfach diesen Punkt zu finden, wenn es genug ist. Hier ein Tipp: wenn du dein Bild anschaust und denkst, jetzt mach ich noch schnell das und das und das, dann ist der Zeitpunkt da aufzuhören. Stell das Bild für mindestens einen Tag weg und betrachte es dann wieder. Da ist immer noch Zeit, etwas zu verändern.
Resümee
Wenn du ein Bild gemalt hast und du denkst es ist misslungen, versuch festzu-stellen, was falsch ist. Dann stell das Bild einige Zeit beiseite. Schau es dann wieder an. Ist es immer noch misslungen? Ist es noch zu retten? Sind Teile davon noch zu verwenden? Hinweis: Vorschläge was du mit einem misslungenen Bild noch anfangen kannst, gibt es auf meiner Homepage in „Für Aquarellmaler“.
Klasse! Schöner Text. Den Terminus „Spiegeleikomposition“ werde ich mir ganz bestimmt mal klauen. Der ist so sprechend, dass man fast gar nichts mehr dazu erklären muss. Platsch in die Mitte. 🙂
Kannst du gerne verwenden. Lg Gabi