15. November 2013
Der zweite Artikel aus meinem Newsletter. Diesmal geht es um ein Problem, das jeder Aquarellist kennt, stumpfe Farben.
Stumpfe Farben
Wenn es mir passiert, dass meine Farben am Papier stumpf wirken, kann das mehrere verschiedene Ursachen haben.
Phtalogrün und Englisch Rot ergeben gemischt Olivgrün |
Grundsätzlich wird eine Farbe stumpf, wenn man die Komplementärfarbe einmischt. Meine Farben sind verschmutzt, d.h. ich bin mit einem Pinsel, an dem schon Farbe war, in eine andere Farbe gegegangen. Man sollte sich angewöhnen, Farben nur auf der Palette zu mischen. Wenn es mir passiert, dass ich meine Farben verschmutze, reinige ich sie vorsichtig. Ich verwende dazu einen alten Pinsel, damit ich mir die Spitze eines neuen Pinsels nicht gleich wieder ruiniere.
Das Gleiche passiert, wenn ich auf einer schmutzigen Palette mische. Man muss seine Palette nicht immer zur Gänze reinigen, denn die Mischungen der Palette lassen sich gut als Schattenfarben nutzen. Ein Teil der Palette sollte aber immer sauber sein.
Brillant Blauviolett und Kadmiumorange dunkel ergeben gemischt Braungrau |
Farben können auch stumpf werden, wenn man über noch feuchte Farbe darüber malt, vor allem, wenn es sich um Komplementärfarben handelt. Wenn ein Aquarell in Schichten angelegt wird, muss die darunterliegende Schicht absolut trocken sein. Wenn du über eine trockene Farbe darüber malst, male nicht hin und her, sondern nur einmal darüber. Dann warte, bis diese Farbe wieder trocken ist und verstärkt sie. Wenn man hin und her malt, löst man die darunterliegende Farbe wieder an und vermischt sie mit der neuen Farbe und diese Stelle wird stumpf.
Farben können auch von Haus aus stumpf sein. Wenn man diese mit einer strahlenden Farbe mischt, wird sie aber nicht strahlend. Eine Farbe kann durch Mischen nicht strahlender werden, als sie pur in deinem Farbkasten ist.
Farben werden auch mit der Zeit stumpfer und verblassen. Dieser Prozess dauert aber einige Zeit. Bei Qualitäts-Aquarellfarben wird immer die Lichtechtheit angegeben.