28. Dezember 2012
Wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, fotografiere ich auch aus dem fahrenden Auto. Dabei kommt mir besonders die etwas erhöhte Sitzposition zugute.
Ich mache das einerseits, weil ich so vieles sehe, was ich gerne malen würde, andererseits weil ich das Gefühl habe, der Augenblick des Sehens ist so schnell vorbei. Dabei bemühe ich mich nicht um ein stimmiges Foto, ich knipse einfach. Wie viele vorüber huschende Büsche und Bäume habe ich schon abgelichtet? Wenn ich zu Hause dann die Fotos durchsehe und welche suche, die ich gerne malen möchte, sind das nicht die Sehenswürdigkeiten, die ich mühsam ins rechte Licht gerückt habe, sondern genau diese Fotos, die aus dem fahrenden Auto heraus entstanden sind. Es spiegelt sich der Schmutz der Seitenscheibe im Foto, der Seitenspiegel oder Aufkleber auf der Windschutzscheibe sind sichtbar, das Foto ist schief, vielleicht auch ein wenig unscharf.
Aber genau diese Fotos male ich gerne. Sie zeigen eine tausendstel Sekunde von einer vielleicht zweiwöchigen Reise. Ich nehme das Foto als Vorlage für die grundsätzliche Anlage, dann male ich mein Bild. Nicht mehr exakt das, was auf dem Foto zu sehen ist, sondern ich versuche mich an die Stimmung zu erinnern. Und aus der tausendstel Sekunde wird ein langer Prozess der Entstehung eines Bildes.
- Hladov, Tschechische Republik
- Hladov, Tschechische Republik
- Hladov (Aquarell 40×30)
Das geht mir auch so, Gabi.
Es ist immer wieder faszinierend, wie Bäume, Häuser und der Wald vorüberfliegen.
Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins Jahr 2013.
Liebe Grüße Susanne
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Toll, aus einem fast nichts sagenden Foto so ein Aquarell zu machen! – –
Guten Rutsch!