9. November 2012
Heute möchte ich einmal ein Wort über die Entstehung meiner Bilder verlieren. Wenn diese hier so leicht und locker aussehen, so ist dies ein langwieriger Prozess. Von allen Bildern mache ich Kompositionsentwürfe, Tonwertzeichnungen und Tuschzeichnungen. Wobei die Tuschzeichnungen eines Motivs bereits eigenständige Bilder sein können. Dieser Vorgang kann ein paar Tage oder Wochen in Anspruch nehmen, wobei ich aber mehrere Entwürfe gleichzeitig bearbeite. Erst wenn ich in den Malprozess gehe, bleibe ich einige Tage bei nur einem Thema.
Als Anfängerin machte ich den Fehler, zu glauben ich könnte einfach Bilder anderer kopieren und dabei lernen wie es funktioniert. Aber um ein Motiv eigenständig und gut zu bearbeiten, muss man es sich erarbeiten. Das ist am Anfang mühsam, mit mehr Übung wird es aber einfacher. Aber gerade dieser Prozess des sich Beschäftigens ist für mich spannend. Wenn ich dann ans Malen gehe, male ich mehrere Bilder zu einem Motiv, z.B. in den letzten Tagen Sonnenuntergänge. Von den acht bis zehn Bildern, die dabei entstehen, veröffentliche ich zwei bis drei. Wenn ich mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit dem Thema beschäftige, greife ich auf diese Vorarbeiten zurück.
Wenn man Klavierspielen lernt, muss man üben, viel üben und dann kann man vielleicht einmal mehr oder weniger gut Chopin spielen. Warum sollte das in der Malerei anders sein?
Hähne hab ich vor einiger Zeit bei unserem Nachbarn fotografiert und skizziert. Das Bild habe ich bereits im Februar veröffentlicht.
Mit Blumen habe ich mich schon lange nicht mehr beschäftigt. Jetzt möchte ich mich den Rosen annähern. Hier die ersten Studien von Knospen.
- Hühner (Tusche – Studien)
- Rosenknospen (Tusche – Studien)
Hallo Gabi, vieles stimmt was du sagst, aber einen Fehler zu begehen wenn man anfänglich versucht ein gutes Bild als Vorlage zu nehmen, damit bin ich ganz und gar nicht einverstanden. Denk an Monet und viele andere berühmte Maler die ALTE MEISTER kopiert haben um Komposition Farbgebung und auch vielleicht die Technik zu erforschen. Erst dann sind sie übergegangen die gewonnen Erkenntnisse in eigenen Bildern umzusetzen. In jeder Biographie nachzulesen. Haben die alle geirrt und Fehler begangen??? Ich ich anfing Radsport zu betreiben habe ich mir viel von Profis abgeguckt. Vor allem die Technik. Heute brauch ich das nimmer. Die Pedale tretten muss ich allerdings nach wie vor selber. Die Malerei sehe ich ähnlich auch wenn nicht alle d`accord mit mir sind. Liebe Grüße Manfred
Hallo Manfred, ich glaube da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Auch Monet hat sicherlich nicht mit der Kopie eines Werkes von Michelangelo begonnen, sondern zuvor schon viele eigene Studien betrieben. Das Kopieren um die von dir angeführten Punkte zu ergründen hat schon einen Wert, aber es kann nicht der erste Schritt sein. Wenn ich keine Ahnung von der Malerei habe und versuche ein Bild z.B. von dir zu kopieren, kann ich nur scheitern. Sich mit fortschreitenden Kentnissen etwas von Meistern abzuschauen, ist berechtigt und auch zielfrührend. Sonst müsste jeder das Rad neu erfinden. Liebe Grüße Gabi
Ja, liebe Gabi, das hast du schön beschrieben. Es ist ein arbeitsreicher Weg, der aber viel Freude bereitet.
Du hast recht, ich empfinde den Weg zwar manchmal als mühsam, besonders dann, wenn ich versuche eine Abkürzung zu gehen, es aber nicht gelingt, aber wenn ich dann Bilder zu einem Motiv male, die das aussagen, was ich möchte, dann hat sich die Mühe gelohnt.
Liebe Gabi, vielen Dank für den Einblick in Deine Vorgehensweise beim Entstehen Deiner wunderbaren Bilder. Ich bin genau Deiner Meinung: viele denken es ist so einfach und wollen – wie Du schon sagst – einfach „nachmalen“. Dass es aber wirklich harte Arbeit ist und sehr viel Fleiß bedeutet vergessen viele. Das Resultat ist dann ja auch der eigene Stil, der so viel Bewunderung findet und auch sehr verdient ist, nicht nur aus dem Ärmel geschüttelt – wie viele meinen.
LG Grüße aus Regensburg
Andrea
PS: meine Lieblingstiere sind u. a. auch Hähne und Hühner. Deine „Exemplare“ sind besonders gut gelungen.
Harte Arbeit kligt ein wenig negativ, aber das ist es schon, auch wenn es mir sehr viel Spaß macht. Sonst würde ich es nicht tun. Lg Gabi